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ALMO muss die Miete zahlen!

Was so salopp klingt, ist für Stefanie Wagner die unromantische, ungeschminkte, unternehmerische Wahrheit. Aber eben auch ein Teil ihrer unglaublich faszinierenden Entwicklung. Seit elf Jahren lebt und arbeitet sie nun ihren Traum. Sie ist mittlerweile erfolgreiche Direktvermarkterin ihrer eigenen Produkte der Marke ALMO (ALternative MOnatshygiene), sowohl in ihrem Menstruationsladen Gunzenhausen, auf Messen und Märkten, als auch Online. Ja, sie ist sogar mit einem Vulva-Kostüm auf dem Wacken Open Air herumgesprungen, aber eins nach dem anderen.


Menschen sitzen in einem Laden im Kreis und unterhalten sich
Inmitten von ALMO-Binden und -Menstruationsprodukten nimmt Stefanie Wagner die HeimatUnternehmer aus MittelFranken mit auf ihre unternehmerische Reise

Als die HeimatUnternehmen MittelFranken im Menstruationsladen Gunzenhausen bei Stefanie Wagner zusammenkommen durften, war alles für ein unternehmerisches Erfahrungs-Fest gerichtet. Stefanie brannte dafür ihre Geschichte mit Gleichgesinnten zu teilen. Und darum geht es bei den Treffen der HeimatUnternehmen immer: Vertrauensvoller Austausch, voneinander lernen, miteinander wachsen.


HeimatUnternehmerin Stefanie Wagner durchlebt beim Treff ihre eigene Geschichte noch einmal, vom eigenen Bedarf bis hin zur Marke. Noch im Einzelhandel arbeitend, startete sie als Selbermacherin ihre kleine Nähmanufaktur in ihrer Mini-Wohnung, einfach weil es ihr Freude machte. Eines Tages kam der magische Moment, den viele Herzblut-Unternehmer erleben: Sie brauchte unbedingt ein Produkt, dass es am Markt nicht zufriedenstellend gab.


„Ich nähe mir jetzt mal die perfekte Binde selbst“, beschloss Stefanie. Gesagt, getan. Nebenberuflich.


Mit klammen finanziellen Mitteln und auf sich gestellt, angetrieben von dem Willen ihre perfekte Lösung zu finden, startete sie in eine extrem arbeitsreiche und finanziell herausfordernde Zeit. Getrieben vom Glauben an die eigenen Fähigkeiten, gestützt auch durch Freunde, ihre Förderer, die ihr in Notfällen Geld liehen, arbeitete Stefanie Wagner konzentriert ihrem Ziel entgegen. Jeden Cent, den sie durch andere Tätigkeiten erarbeiten konnte, steckte sie zudem in ihre Unternehmung und die erstaunlich technische Entwicklung. Aufgeben war keine Option. Ein mutiger Weg. Alles dem Ziel untergeordnet, sich und den Frauen "ein gutes Gefühl in der Hose" zu ermöglichen.


Erschwerend kam hinzu, dass auch Stefanie ihre eigene Scham überwinden musste, das Tabu-Thema Menstruation zu kommunizieren. Alleine schon, um Freunde und Familie als Testpersonen zu gewinnen und wertvolles Feedback zu bekommen. Ihre innere Überzeugung dem Rest der Welt mitzuteilen, alle zu begeistern, kostete sie viel Überwindung. Keine leichte Übung. Sie schaffte auch das.


Aber wie es immer so ist, werden die Herausforderungen größer, je mehr man wächst. Auch bei Stefanie Wagner zeigte sich, dass alle Einkommensbemühungen, abseits von ALMO, die anfänglich als solide, finanzielle Basis dienten, auf ihrem Weg zur überfordernden Last wurden.

 

„ALMO muss die Miete zahlen!“ ruft Stefanie Wagner in den Raum.


Dazu sei gesagt, dass aufgrund der Sehnsucht nach Sicherheit und Angst vor dem Ungewissen viele Selbständige ihre Unternehmung oft nebenberuflich entwickeln. Besonders ohne finanzielles Polster und in der meist unwirtschaftlichen Startphase der eigenen Unternehmung, setzen viele Gründer auf eine finanzielle Beruhigung durch ein verlässliches Einkommen. Es kostet zwar Fokus auf die eigene Sache, alles scheint viel zu langsam zu gehen, aber es bringt eben auch die oft so wichtige mentale Freiheit und Ruhe mit sich.


Alles hat und braucht seine Zeit. Auch diesen Wachstums-Schritt ist Stefanie gegangen und konzentriert sich heute zu 100% auf ihr Traum-Unternehmen. Erfolgreich produziert und vertreibt sie ihre eigens entwickelten Stoffbinden und Slips für Frauen, aber auch eine komplette Produktwelt für Männer, die an Inkontinenz leiden. Alles ihre eigenen Erfindungen und Entwicklungen, alles produziert in der Region: Made in Mittelfranken.


Auch verrückte Anekdoten kann Stefanie zu Hauf erzählen. Fast unwirklich kam es ihr vor, als sie mit einem ALMO-Stand auf dem Wacken-Open-Air aufschlagen durfte. Sie machte eine Riesengaudi für sich, ihr Team und die Besucher daraus. „Da haben mir Leute Geld gezahlt, um mit meinen Vulva-Kostümen auf dem Festival rumspringen zu dürfen. Ein unvergessliches Wochenende“, so Stefanie.


Begeistert und aufgewühlt von der beeindruckenden Geschichte ist sich die Runde der HeimatUnternehmer über eines einig: Manchmal ist es gut, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt! Einfach machen!


© Fotos: Stefanie Wagner & Initiative HeimatUnternehmen | Daniel Rieth

 

Kontakt

 

Menstruationsladen Gunzenhausen & ALMO

Ansbacher Straße 11B, 91710 Gunzenhausen

+49-9831-8823494

#HeimatWert 💚💪

 

HeimatUnternehmen MittelFranken 👇

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1 Comment


No Name
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Feb 25

Sorry, aber ich verstehe leider die Überschrift nicht. Im Text wird das zu keiner Zeit mehr aufgegriffen - und: Natürlich müssen Unternehmer*innen, die einen Laden haben, dafür Miete zahlen?!

Edited
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